Die
weiße Reihe, Band 14, quartus-Verlag Bucha bei Jena 2020
170 Seiten, Klappenbroschur mit dem Holzschnitt "Schalksnarr"
von 1540
EUR 14,90
ISBN 978-3-947646-25-8
Hans Lucke war ein geborener Komödiant. Kein Komiker, der Witze macht,
sondern einer, der den Witz der Dinge als ihr Wesen begreift, das es herauszukitzeln
gilt. Witz als Esprit, Feuergeist und Übermut, der den Verhältnissen
ihre eigene Melodie vorspielt, um sie zum Tanzen zu bringen. Als Waffe
der Wehrlosen, die mit wachem Blick von unten die Anmaßungen der
Oberen entlarvt, sie dem Verlachen preisgibt. Humor aber auch als Trost,
Milde und Versöhnung mit unserer eigenen Vergänglichkeit, mit
den Irrungen und Wirrungen, die uns ein Leben lang verfolgen und denen
wir selber folgen … All das verkörpert der Narr, der Schalk,
Inbegriff aller Komödianten, von denen abzustammen Hans Lucke in
seinen Erinnerungen bekennt.
Erinnerungen, die er tatsächlich erzählt hat, mündlich,
in geselliger Runde. Schreib das auf, ermutigten ihn seine
Freunde, die von der Gabe des Schauspielers und Stückeschreibers
fasziniert waren, das Erlebte in prägnanten Anekdoten
zu verdichten. Mit 85 Jahren hat er seine Erinnerungen aufgeschrieben,
sie blieben Fragment und werden
hier erstmals aus seinem Nachlass herausgegeben. Hans Lucke berichtet
darin von der ersten Hälfte seines Lebens,
von seinen Bühnenjahren in Görlitz, Dresden und Berlin. Große
Regisseure wie Wolfgang Langhoff, Wolfgang
Heinz und Adolf Dresen bekommen ein Gesicht, Bühnenlegenden wie Inge
Keller, Fred Düren und Eberhard
Esche werden einprägsam porträtiert.
Ein Stück lebendiger Theatergeschichte der DDR bis zum Anfang der
70er-Jahre.
|