Die
weiße Reihe, Band 19, quartus-Verlag Bucha bei Jena 2022
152 Seiten, Klappenbroschur
EUR 15,90
ISBN 978-3-947646-36-4
Edelbert Richter, Theologe, Aktivist der Friedens- und Ökologiebewegung
seit DDR-Zeiten, als Sozialdemokrat acht Jahre Mitglied des Bundestages,
trat bereits vor der „Wende“ für eine eigenständige
deutsche Politik ein, die zwischen Ost und West vermittelt, statt durch
einseitige Parteinahme in den „furchtbaren Auseinandersetzung der
Großmächte“, die er kommen sah, zerrieben zu werden.
Sein jüngstes Buch fragt nach den inneren Widersprüchen der
angelsächsischen Demokratie, die als Inbegriff der „westlichen
Werte“ längst zum Mythos geworden ist.
Es ist zugleich sein letztes Buch, an dem der Autor bis zu seinem Tod
gearbeitet hat. Der Augenblick seines Erscheinens führt es scheinbar
ad absurdum: Während Edelbert Richter noch im letzten Gespräch
über das Manuskript den aggressiven Charakter der westlichen Demokratie
betont, erweist sich mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine der
Osten als
Aggressor, der das Unvorstellbare verantwortet: einen Krieg im Herzen
Europas. Der Friedensaktivist hätte keine Sekunde gezögert,
die Barbarei zu verurteilen. Doch Halt: Auch in diesem Fall, der uns den
Atem raubt, in Wut, Empörung, Ohnmacht treibt, helfen Bekenntnisse
nicht weiter, brauchen wir Erkenntnisse, um einen dauerhaften Frieden
zu stiften. Selbstständiges Denken und Handeln statt Aktionismus
und Rüstungswahn ist nötiger denn je.
Die Weiße Reihe wird von Jens-F.
Dwars gestaltet und herausgegeben.
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